Alles hat ein Ende... nur die Wurst hat zwei.

Mein Austauschsemester in Karlstad ist schon Geschichte. Da in der letzten Zeit so viel los war, hatte ich noch keine Zeit über die letzten Wochen zu bloggen.
Mit meinen Mädels hab ich zum Schluss extra viel unternommen. Wir wollten noch viel erleben. Am See, im Museeumspark, im Mariebergsskogen und in den Clubs der Stadt und Zuhause hatten wir unseren Spass. Nebenbei habe ich meine Kurse an der Uni erfolgreich abgeschlossen.

Der erste Abschied war zugleich auch die langersehnte Bowle-Party in unserem Garten. Das Wetter machte nicht mit. Zum Glück stand im Garten schon ein grosses Partyzelt. Da tranken wir Bowle und stellten unsere Grillkünste unter Beweis. Nach einer freuchtfröhlichen Preparty machten wir uns auf dem Weg in die Stadt. Leider waren unsere Buskarten-Lesen-Künste nicht die besten. So mussten wir durch den Regen in die Stadt watscheln. Da angekommen mussten wir anstehen und kamen so später in den Club als geplant. Schlussendlich hatten wir trotz Regen, Fussmarsch und Anstehen einen super tollen Abend und hatten einen riesen Spass auf der Tanzfläche.

Die Mädles. Agnes fehlt.

Das gedränge auf den Tanzflächen Karlstads werde ich hier in der Schweiz sicherlich nicht vermissen… Aber die grossen Leute: In Schweden kann ich hohe Schuhe anziehen ohne, dass mir meine Mittmenschen wie Zwerge vorkommen. Agnes, mach dich auf was gefasst, wenn du mich besuchen kommst ;-)

Danach bekam ich wieder Besuch aus der Schweiz. Mit den Mädels grillten wir nochmals und fuhren mit dem Fahrrad in den Mariebergsskogen. Mariebergsskogen ein Park ausserhalb von Karlstad mit Streichenzoo, Badeplatz, Volleyballfeld, Minigolf, Vogelausschauturm, Zügli, mehrern Cafés und vielem mehr! Am besten war der neue Lerngarten „Naturum“ und das Highlight war ohne Diskussion der sprechende Hechtkopf aus Holz. Da kann man ein Holzplättchen mit verschiedenen Sachen in den Mund des Hechtes stecken. Bei der Tomate sagt er „Blääk“ aber bei den kleinen Fischen UND dem süssen Entenbaby bekommt man ein vergnügtes „Jamm-Jamm“ zu hören. Zufälligerweise ist auf der Homepage Bild vom Hecht


Am Abend zeigten wir den zwei Schweizer Jungs das Nachtleben in Karlstad. Am nächsten Tag fuhren wir raus aus Land. Geplant war eine Kanutour. Aus dieser wurde nichts, was mich im Nachhinein nicht stört. In Klässbol übernachteten wir in einem kleinen Hafen unter freiem Himmel.

Grill-und Schlafplatz um 23:30 Uhr!

Weil die Sonne so spät unterging und am Morgen wieder früh kam, sanken die Temperaturen in der Nacht nicht all zu fest. Das war wirklich angenehm. Wieder zurück in Karlstad verpflegten und meine Grosseltern mit einem sehr leckeren Abendessen. Mein Grossvater philosophierte mit Remo und Philip gerne und eines haben sie ja gemeinsam: Sie sind alle in der Umgebung von Kirchberg aufgewachsen.

Gestärkt machten wir uns auf ins nächste Abenteuer: Sommerhaus umbauen. Bekannte meiner Mutter bauen eine „Scheune“ in ein Sommerhaus und Jugendherberge um. Die Ziegel waren zum Glück schon runter vom Dach.

Schritt 1: Alte Schindeln runternehmen, rostige Nägel einschlagen und Loch der ehemaligen Lukarne flicken.

Am ersten Tag unterstützte uns Agnes tatkräftig. Nach einer erfrischenden Sauna direkt am See verbrachten wir die zweite Nacht draussen... Obwohl ich mich fragte wo die nacht geblieben war. Es wurde ja nicht richtig dunkel.



Die Baustelle.


Jetzt weiss auch ich was unter den Ziegelsteinen ist :-)
Die Arbeit war streng aber es machte Spass und wir waren eine tolle Multi-Kulti-Crew. 

Als mein Besuch wieder abreiste, war bei mir putzen und packen angesagt. Am Wochenende durfte ich Zuhause bei Mari meinen Geburtstag feiern, welcher zugleich der Abschied war von einigen Mädels.

Mari verwöhnte uns mit einem köstlichen Abendessen und zum Nachtisch zwei vorzügliche Torten. Eine Schwedentorte und eine Schoko-Himbeer-Torte.

Vor- und Nachspeisen.

Den Abend liessen wir im Koriander ausklingen und am nächsten Tag ging es schon wieder los. Einige Mädels schenkten mir einen Ausflug nach Smögen. Das ist eine Insel an der Westküste Schwedens. Da war ich noch nie und es war echt toll. In einem niedlichen Hüttli (das „-li“ hier wirklich passend) übernachteten wir auf einem Camping. Es war echt wunderschön da.

Am nächsten Tag schauten wir uns noch Smögen an. Das war mal ein Fischerdorf, jetzt treffen sich da in der Hauptsaison die Schönen und Reichen. Nach dem besten Krabbenbrot ever, traten wir mit Isis Auto wieder die Heimreise an. Isis GPS-Gerät hatte sich da eine besonders schöne Route ausgesucht und auf dem Heimweg machten wir noch einen kurzen Badestopp. Wieder in Karlstad musste ich mich definitiv verabschieden und mein Gepäck startklar machen. Am nächsten Morgen fuhr ich mit Corinna nach Stockholm. Da verbrachten wir mit Anna und ihrer Freundin einen schönen Midsommar-Abend. Den hatten wir uns nach dem Gepäck-Schleppen mehr als verdient.

Sonnenuntergang in Stockholm um 21:50 Uhr am Tag der Sonnenwende.

Am nächsten Mittag fuhren wir nach Arlanda (Flughafen Stockholm).  Auch wenn wir es lange hinauszögerten, irgendwann mussten wir uns ja verabschieden. Danach checkte ich mein Gepäck ein und machte mich auf den Weg nach Uppsala. Dort besuchten Nina, Roman und Corina deren Freund Remo. Nach einem gemütlichen Nachmittag am See und Abend in der Stadt und einer kurzen Nacht in der Jugendherberge fuhren wir in aller Hergottsfrühe nach Arlanda. Ich war echt froh, dass ich mit Nina und Roman reisen durfte. Corina und Remo reisen immer noch im Norden rum. Beneidenswert! Zuhause wurde ich so herzlich begrüsst von meinen Liebsten so ich habe (noch) kein Heimweh nach Karlstad. Schon in Zürich wurde ich von Bianca und Seraina überrascht. Damit hatte ich nicht gerechnet und es rührte mich echt. Zuhause erwarteten mich je ein Plakat von Kim&Lisa und meinen Eltern. Auch damit hatte ich nicht gerechnet.

Das Welcome-Back-Geburtstags-Fest am nächsten Tag war auch super. Wir verbrachten einen herrlichen Abend zusammen. Die nächsten Tage waren sehr heiss. Diese Temperaturen war ich mich echt nicht gewohnt. In Karlstad war es angenehm warm… aber nicht heiss. Nach dem Klimaschock kam der Kulturschock. Am nächsten Wochenende war ich am Festival. Obwohl mir alles alt-bekannt ist, fand ich es komisch weg zugehen und kein einziges  Karlstad-Gesicht zu sehen. Mittlerweilen habe ich mich wieder daran gewohnt. Allgemein kann ich sagen, dass ich Dinge schätze, die ich früher nicht zu schätzen wusste. Aber ich werde auch einige Sachen an Schweden vermissen und ich bin froh, dass ich weiss, dass ich wieder dahin fahren werde. Plangemäss nächsten Sommer. Mal schauen wie es sich anfühlt, wenn meine Eltern diesen Sommer dahin fahren und ich Zuhause bleibe.

Die nächsten zwei Wochen bin ich im Jungwacht-Blauring-Lager und ich freue mich wirklich auf diese Zeit. Die ersten drei Tage bin ich mit den Oberstufen-Schülern auf dem Fahrrad unterwegs und danach sind wir auf dem Zeltlagerplatz. Von einem Abenteuer ins nächste.

Fertig lustig. Das war mein letzter Blogeintrag. Dankeschön an meine fleissigen Leser! Johanna.


Aller guten Dinge sind drei.

Guten Abend/Morgen/Mittag...

Heute beginne ich mit einer Autogeschichte. Seit meine Freundinnen und ich Auto fahren dürfen (bei einigen schon während der Löli-Zeit), ist so einiges passiert und jetzt war es bei mir wieder so weit. Ich durfte vorletzte Woche das Auto von Mari ausleihen. Das war super. Meine Mitbewohnerin und ich füllten uns den Kühlschrank richtig auf, nahmen das Auto, falls wir keinen Bus hatten zur Uni usw.
Anfangs Woche begann das Handbrems-Warnlicht beim Armaturenbrett zu leuchten. Die Handbremse hatte ich zwar am Samstag angezogen gehabt, aber die hat sich sicher gelöst. Ich schaute extra nach. Nein, beim rechten Hinterrad war es weder warm noch stank oder glühte etwas. Da beim Auto von meinem Papa die Handbremse wirklich hängen bleibt, weiss ich (und Nina) nur zu gut wie das ist.

Am nächsten Tag leuchtete diese Lampe immer noch. Ich schmiss mich wieder unter das Auto. Nein, nix da. Besorgt rief ich Mari an. Sie meinte das sei wahrscheinlich nur ein elektronischer Fehler. Auch die Jungs meiner Studiengruppe vom jetzigen Kurs meinten das Selbe. Als ich aber am Donnerstag vom Uniparkplatz zu Agnes fahren wollte, ging die Bremse runter wie Butter. So wie die Kupplung. Zum Glück gibts da noch die Handbremse! Sonst wär der teure Volvo auf dem Parkplatz hinter mir Schrott gewesen. Das Ausparken war nicht so einfach und schon gar nicht das Fahren danach. Im Schritttempo fuhr ich zu Agnes. Denn auf dem Uniparkplatz stehen zu bleiben, hätte in Vermögen gekostet. Zum Glück wohnt Agnes beim Campus, in der Nähe der Uni. Und noch ein grösseres Glück, dass sich zufälligerweise keine Asiatischen Austauschstudenten die Strasse mit ihrem Kricket-Spiel blockierten. Ist echt ein mulmiges Gefühl, wenn ein Auto einfach rollt.

Da angekommen, rief ich meinen Vater an. Für ihn war der Fall sofort klar, spätestens als ich erwähnte, dass es einen Opel war. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte ich nachschauen. Seine Anweisungen: "Bisch bim Auto? Guet, machsch mol dHuube uf. (warten) Döt gsehsch sonen Behälter wod chasch dureluege. Es sötet so drü Schlüch härägo." Nach einiger Zeit fand ich das, was wir suchten. Den Bremsflüssigkeitsbehälter. Der war natürlich leer. Mit dieser Diagnose konnte ich Mari anrufen und die Situation klären.
Ist auch wirklich blöd, dass es die gleiche Warnlampe ist wie für die Handbremse! Da müssen die Hersteller umdenken! Ich wusste nicht Mal, dass es unter der Motorhaube so was hat. Alle sprechen immer von Öl-Wechsel und das Beste ist ja, dass ich mit Maris Mann das Öl noch kontrolliert hatte bevor sie mir das Auto ausliehen.

So, ohne Auto aber wieder mit einem guten Gefühl machten wir uns zu Lisa auf. Sie brauchte Freiwillige für ein Projekt der Uni. Danach ab zum Bahnhof Petra abholen. Sie wagte sich wieder ein Mal aus Stockholm in die Wälder Värmlands :-) Bei meinen Grosselter assen wir wie immer gut und verbrachten einen Torsdags-Mys-Abend.
Freitag war wieder Mys angesagt. Bei mir mit Petra, Agnes und Isi. Am nächsten Tag gings früh los nach Göteborg. Da verbrachten wir einen super tollen Tag im Liseberg. Ohne grosses Anstehen fuhren wir alle tollen Bahnen. Ich kniff nur bei der einen.
Vor der Atmos-Fear fürchtete ich mich zu fest!

> Die Mutigen nach mehr als 100 Meter freiem Fall.
Am Abend war ich fast heiser von all dem Schreien. Die Holzachterbahn war irgendwie am schlimmsten...dafür am geilsten. Back in town zeigten wir meiner Schwester das Nachtleben in Karlstad.

Petra, Isi und ich.

Letzte Woche durfte ich auch zwei Schweizern Karlstad zeigen. Zwei Jungs, die ich von Jungwacht/Blauring kenne, legten auf ihrer Interrail-Reise hier einen Zwischenstopp ein. Schon beim Einkaufen merkte ich, dass ich nicht - wie sonst in den letzten Monaten - mit Frauen unterwegs war. Im Alkohol-Laden schlenderten wir durch die Regale und sie deckten sich mit verschieden Biersorten ein. Im normalen Einkaufsladen waren sie schon nach Chips, Brot, viel Fleisch UND Teller und Servietten mit Batman drauf zufrieden. Danach nahmen wir mit meiner Mitbewohnerin den Bus zum See. Schon die Busreise war ein Abenteuer für sich. Skutberget war unser Ziel und da kamen wir auch hin. Dort fanden wir eine passende Feuerstelle und jede Menge Holz-Schittli.



Agnes und Isi fanden den Weg auch zu uns und so verbrachten wir einen super Grill-Abend. Bären hatte es keine im Wald, dafür so komische Mettalkörbe. Für die ganz besondere Sportart Frisbee-Golf.


Bärenjäger am Grill und Medles mit einem Bärenhunger. Kurz vor 21:00 Uhr. 


Am nächsten Morgen nahmen wir den Zug Richtung Stockholm. Mein Cousin feierte seine Maturafeier und die Jungs gingen auf Elchjagd. Am Freitag zeigte ich ihnen noch ein paar Plätze in Stockholm und zum Schluss trafen wir noch Petra. Von Freitag auf Samstag war ich kurz auf dem Sommerhaus von meinem Götti. Hoffentlich kann ich nächsten Sommer wieder länger da sein.

Blick auf die Sommerhaus-Insel um 21.30 Uhr.

Die Zeit in Stockholm nutze ich auch um mit meiner Canon AE-1 ein paar Fotos zu machen. Die sind wie immer im Labor oder hoffentlich auf dem Weg dahin. Langsam ist Stockholm für mich überschaubar und ich bin gerne da. Vielleicht schafft es auch Stockholm in mein Herz. Mein Blog hat nämlich nicht einfach so diesen Namen. Es gibt ein Lied: Stockholm i mitt hjärta 
Bei mir ist's halt Karlstad.
Zurück da warteten Agnes, Corinna und eine leckere Lasagne auf mich. Danach checkten wir einen uns noch unbekannten Club ab. Der war echt gut. Grösser als die anderen Clubs und eine willkommene Abwechslung.

Bin schon gespannt was dieses Wochenende lauft. Für die, die sich fragen wie es in der Uni lauft: Bestens.
Zusammengelegt lese ich drei Kurse an der Uni. Die ersten zwei fand ich ein bisschen anspruchslos. Darum wollte ich zum Schluss einen Kurs besuchen, deren Inhalt mich fordert und interessiert. Specialpedagogiska perspektiv passte zeitlich und ECTS-Punktemässig in mein Programm. Inhaltlich handelt der Kurs um Heilpädagogik und es geht darum zu lernen wie man Schülern in Schwierigkeiten (die aktuellste Bezeichnung für "schwierige Schüler") begegnet und den Unterricht anpasst. Das Hauptziel ist es den Schülern ein Milieu zu schaffen, welches allen gerecht wird. Grundsätzlich finde ich das sinnvoll und mit den richtigen Hilfsmittel für Schüler sowohl Lehrer auch machbar.

Heute hatte ich eine "Prüfung". Also wir mussten in der Studiengruppe zwei wissenschaftliche Artikel diskutieren. Das fand ich nicht so anspruchsvoll. Nächste Woche muss ich meine Schlusssätze, die ich aus diesem Kurs ziehe, meiner Gruppe präsentieren. Das ist meine letzte "Prüfung". Wenn ich die schriftliche Arbeit zu diesem Kurs abgegeben habe, bin ich fertig mit dem Semester.

Den Inhalt vom jetzigen Kurs kann ich natürlich nicht eins zu eins in der Schweiz übernehmen doch ich profitiere wirklich davon Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Was ich konkret gelernt habe, kann ich noch nicht in Worte fassen... Zuerst muss ich die richtigen, Schwedischen Worte für die Arbeit finden. Die Aufgabestellung lautet: "Diskutiere und problematisiere den Begriff "eine Schule für alle" aus der eigenen Lehrerrolle in Beziehung zum Auftrag der Schule und des Lehrers."

Bis jetzt bin ich mit mehr als zufrieden mit meinem Aufwand und Ertrag. Heute habe ich erfahren, dass ich im letzten Kurs die Bewertung "sehr gut" bekam. Dazu beigetragen hat die Bewertung vom Praktikum. Vielleicht auch, dass meine Lehrerin begeistert war von meiner Arbeit. Ich war mir nicht wirklich sicher ob meine Arbeit gut war, da es meine erste auf Schwedisch war und ich nicht die ganze Kursliteratur (sorgfältig) gelesen hatte.
Doch das konnte ich durch meine Schreiberfahrung problemlos kompensieren. Denn Arbeiten bin ich auf meinem Ausbildungsweg häufig begegnet und obwohl das nicht zu meinen Stärken zählt, habe ich mehr Erfahrung damit als meine Schwedischen Mitstudenten.
Wenn das kein Pluspunkt für das Schweizer Bildungssystem ist, weiss ich auch nicht! Und wenn wir gerade dabei sind: Alle Sek-Real-Gegner sollen sich hier Mal umschauen wie es ohne ist. Danach sehen sie vielleicht die Möglichkeiten und Chancen, die diese Aufteilung bietet.

Ich wünsche euch ein tolles Auffahrtswochenende! Wieder ein Wort, welches die Deutschen nicht verstehen. Agnes (aus Hamburg&Berlin) schaute mich wieder nur mit grossen Augen an als ich aus dem Schweizer Wort "Uffahrt" ein Hochdeutsche bastelte :-)
Liebe Grüsse Johanna

Highlights!

Hallihallo.
Die Zeit vergeht hier viel zu schnell. Der Schoggihase ist auch schon lange aufgegessen. Zum Glück hat mir Jacqueline einen neuen Schoggihase mitgebrach :-) Somit habe ich gerade mein Highlight der letzten Zeit eingeleitet. Jacqueline, Bianca & Seraina haben mich hier in Schweden besucht. Zusammen haben wir traumhafte Tage in Stockholm verbracht.

Nachdem ich saufrüh am Morgen mein Gepäck auf meinen Drahtesel packte und in die Stadt radelte, Bus und Zug gefahren war, konnte ich meine Lieben in Stockholm in die Arme schliessen. Sie hatten auch eine lange Reise hinter sich und waren sicher müde. Davon liessen wir uns aber nichts anmerken, sondern fuhren zur Jugi. Die kann ich echt nur weiterempfehlen. Sie liegt auf der kleinen Insel Skeppsholmen gegenüber dem Schloss und der Altstadt. Übernachten kann man im Haus oder in einem Schiff, welches da stationiert ist. Hier der Link zur Homepage der Jugi


Blick von der Skeppsholmen-Brücke auf die Altstadt (Mitte) und das Schloss (rechts).

Bei der Jugi verstauten wir unser Gepäck und machten uns auf Stockholm zu entdecken. In der Altstadt stärkten wir uns mit einer Pizza und die Reise nach Djurgården in Angriff zu nehmen. Schiffsroute zwischen der Altstadt und der Insel Djurgården war in der superpraktischen ÖV-Karte dabei, die wir gekauft hatten. Da meine Penntüten unbedingt einen Elch sehen wollten, gingen wir ins Skansen. Das ist ein Freilichtmuseum à la Ballenberg. Da verbrachten wir fast den ganzen Nachmittag. Die Rentierbabys fand ich am aller, aller herzigsten!


Den nächsten Tag starteten wir mit einem reichhaltigen Frühstück um danach wieder einmal mit Bus und U-Bahn herumzureisen. Mit Gepäck. Denn die restlichen Nächte konnten wir in der Gäste-Wohnung einer Bekannten schlafen. Diese Wohnung können die Bewohner einiger Siedlung kostengünstig mieten, da sie häufig eine zu kleine Wohnung haben um Besuch bei sich aufzunehmen. Die war preiswert und hatte genau das, was wir brauchten. Hauptsache wir hatten einen Mini-Backofen für den Zopf ;-)
Gepäck wieder ablegen und weiter ging die Reise. Heute wollten wir raus aus der Stadt. Vaxholm war unser Ziel und auch dahin kamen wir mit unserer ÖV-Karte unbeschwert hin. In Vaxholm angekommen, nahmen wir eine Autofähre zur nächsten Insel. Also nur so eine Mini-Strecke. Auf der liefen wir herum bis wir einen geeigneten Picknickplatz gefunden hatten. Endlich konnten wir den Frischback-Zopf essen, den Seraina von der Bäckerei Thalmann importiert hatte. Die Aussicht von unserem Plätzchen war herrlich. Einen Monat später sicher ein begehrtes Badeplätzchen!

Ausblick vom Picknickplatz.
Wettermässig zeigte sich Schweden von der schönen Seite. Es wurde von Tag zu Tag wärmer und die Sonne scheint ja hier im Norden zu dieser Jahreszeit so lange. Zurzeit geht die Sonne um 5:30 auf und erst kurz vor 22 Uhr wieder unter. Die kurze Zeit in der es dunkel ist, wird bis zur Sonnenwende (21. Juni) nur kürzer und kürzer. Kannst du dir das irgendwie nicht vorstellen? Wikipedia hilft immer weiter.

Die nächsten Tage haben wir nach Lust und Laune die Kleider- und Schuhläden durchstreift. Meine Schwester hat uns einige Zeit begleitet um unteranderem unsere Cousine zu treffen. Wie alles Schöne hatte auch diese Reise ein Ende und ich musste meine Freundinnen verabschieden. Der Abschied fiel mir nicht so einfach.

Es war echt genial! Grosses Dankeschön an dieser Stelle!


Finde den Fehler! An welcher Brille bin ich ernsthaft interessiert?

Die Zugreise zurück nach Karlstad mit den atemberaubenden Ausblick lenkte mich ab. Zuhause angekommen war ich froh eine Stube voller Medels anzutreffen! Agnes und Isi übernachteten aus reisetechnischen Gründen bei uns. Schon am Wochenende vermissten wir die beiden. Zum Glück sind sie wieder da :-)

Am Donnerstag wollten wir feiern gehen, weil Lisa und Corinna eine Prüfung hinter sich hatten. Da die anderen Mädels sich reichlich ausgeputzt hatten, schlüpfe ich in das kurze Schwarze und montierte die hohen Schuhe. Ab zum Tempel! In der Stadt angekommen, wars sonderlich ruhig. Von weitem konnten wir weder Türsteher noch sonst was sehen, was auf einen Donnerstagabend hinwies. (Donnerstags gehen hier viele Studenten aus.) Fragen kamen hoch: Ist heut ein Feiertag? Haben wir was verpasst? 
Ja! Der Tempeltorsdag wurde letzte Woche abgeschaffen. Da blieb uns nichts anderes übrig als in den Club zu gehen, welcher eher eine Bar für rockige Typen ist. Wenigstens waren wir schwarz gekleidet! Ein bisschen overdressed fühlten wir uns doch. Da hilft nur etwas: Der direkte Gang zur Bar. Nach und nach füllte sich der Club. Auch mit Mädchen, die sich echt zu fest rausgeputzt hatten. Da fielen wir nicht mehr auf in der Menge :-)

Am Samstag war Eurosivison angesagt:

Nach ein paar Liedern meinten die Deutschen Mädels meinten, dass es lustig wäre, wenn Schweden gewinnen würde. Denn letztes Jahr hat Deutschland ja gewonnen. Dann wären sie sozusagen die *Glücksbringer".  Mir kam dann die glorreiche Idee, dass wir uns nächstes Jahr zur Wiedervereinigung in dem Land treffen, wo die Eurovision ausgetragen wird. Rebecca meinte direkt: "Na super, dann reisen wir nach Aserbaidschan oder so?!" So ein Land meinte ich eigentlich gar nicht. Ich dachte eher an Europa, da es Eurovision heisst. Nicht Worldvision. Bei der Punkteverteilung wurde es echt spannend. Schweden war ja voll dabei im Rennen. Nachdem wir im Internet den genauen Standpunkt des Siegerlandes suchten, meinte Rebecca: „Ja, dann können wir ja schon Mal beginnen ne Jugendherberge in Aserbaidschan suchen.“ Meine Idee wurde glaube ich stillschweigend begraben.

Morgen kommt meine Schwester für einige Tage nach Karlstad und am Samstag steht ein Ausflug zum gigantischen Freizeitpark Liseberg in Göteborg an.

Weiteres besuchen mich Flämmli und Remo über Pfingsten. Bekannte von uns bauen eine alte Scheune zu einem Sommerhaus um und nehmen unsere Hilfe dankend an. Bin schon total gespannt wie das wird!

Ach ja, ich wurde jetzt schon mehrmals gefragt wann ich denn nach Hause komme. Letzte Woche habe ich meinen Rückflug gebucht. Obwohl ich noch nicht an die Abreise denken will, freue ich mich dann sicher nach Hause zu kommen. Die Tatsache, dass ich mit Nina heimfliege, macht die Sache viel besser! Wer am 24. Juni am Abend nix vor hat, darf gerne bei mir vorbei schauen. Grillabend oder so was in der Art steht an.

Liebe Grüsse. Johanna.

PS: Ich warte wieder ein Mal bis meine Fotos entwickelt sind. Bin sehr gespannt, wie die Fotos von Stockholm geworden sind! Merci Bianca für deine Fotos!

GLAD PÅSK!

Hallo meine lieben Leserinnen und Leser.

Meine super Woche ist leider schon vorbei. Diese habe ich aber voll ausgeschöpft.
Am Dienstag kamen meine Eltern und meine Schwester mit dem Auto von Stockholm nach Karlstad. Das war toll! Im Gepäck hatten sie nebst meinen Sommerkleidern auch einen richtigen Schoggihasä dabei. Danke an mein Firmgotti!

Der Hase durfte sich bei meinem Schweizer-Regal einnisten...
So viel ist von ihm jetzt aber nicht mehr übrig.

Nebenbei durfte ich zwei Abende im Publikum sitzen. Am Dienstag hatte Mari's Tochter das beeindruckende Frühlingskonzert ihrer Schule. Also bis zur Pause war es solala... Danach ging es richtig los.
Am Mittwoch hatte meine Freundin Isabell ihren Tanzauftritt. Da ich von den Vorbereitungen wusste, waren meine Erwartungen hoch, diese haben sie übertroffen. Zusammen mit noch drei Tanzlehrerinnen bilden sie die Tanzkompanie CLUDE. Ihre Tänze erzählten eine Geschichte, die einem berührte und zum Lachen bewegte. Vorher eingespielten Filmclips vervollständigten die Clips während dem sie sich umzogen. So mussten wir nie warten. Auch kleine Theatersequenzen kamen vor. Das beeindruckende war, dass sie nie sprachen. Die Figuren dachten nur laut. Das hatten sie im Voraus auch eingespielt. Einfach nur sehenswert!

Das Wetter war die ganze Zeit genial. Wie im Sommer. Es war auch wie Sommerferien für mich weil meine ganze Familie da war :-)
Wir waren in der Stadt, haben bei Morfar (Opa) köstlich gegessen, Leute besucht... wieder gegessen :-), Ausflüge gemacht und einfach die Zeit genossen.

Am Donnerstag fuhr ich mit meinem Pappa und Morfar in den Norden. Obwohl mir sonst beim Autofahren schnell langweilig wird, war es spannend. Alles blüht, die Birkenbäume haben hellgrüne Blättchen und überall am Wegrand hatte es viele Holzbeigen, die auf den Abtransport warten. Ich habe mir sagen lassen, dass in Schweden immer noch mehr Holz nachwächst, als abgeholzt wird. Kein Wunder bei diesen Wäldern.
In Östmark schauten wir uns noch die alte Kirche an. Mein Pappa konnte es natürlich nicht lassen die Knöpfe zu drücken. Auf dem einen stand: Deutsch. Kurz danach ertönte laute Orgelmusig von den Lautsprechern. Danach erzählte ein Mann auf Hochdeutsch die Geschichte dieser alten Kirche.

Blick aus der Kirche.


Von aussen war sie schöner als von innen.

Beim Lieblingsonkel meiner Mutter und seiner Familie waren wir zum Käfele eingeladen. Das war wie immer toll. Mari und co kamen zum Champagner-Häppchen-Picknick auf Besuch und bei einer Freundin meiner Mutter waren wir zum Abendessen eingeladen. Ja, wir haben die Zeit genutzt!
Fredagsmys haben wir am Donnerstag und Samstag gemacht :-)

Raus. Aber richtig.
Am Sonntag fuhr mein Pappa nochmals nach Sunne um sein Mitwirken bei der Elchjagd im Herbst zu planen. Ich schnappte mir drei Mädels um die Mitfahrgelegenheit zu nutzen. In der Nähe von Sunne steht Mårbacka, das Haus von Selma Lagerlöf. Sie hat Nils Holgersson geschrieben. Was einige vielleicht nicht wissen: Nils Holgersson hat sie als Lehrmittel geschrieben. Darum fliegen die armen Gänse bei ihr im Zickzack bis in den Norden. Da wo ich in Lappland war (Abisko), da haben wir auch das Haus gesehen wo sie den Schluss der Geschichte geschrieben hat. Und sie ist auf der Schwedischen 20-er-Note abgebildet, wird aber in etwa zwei Jahren, wenn Schweden neue Münzen und Noten bekommen von Astid Lindgren "ersetzt".
Nach dem kulturellen Teil machten wir (Agens, Anna, Corinna und ich) ein herrliches Picknick... 



...am See.


Danach war der Tag noch lange nicht zu Ende. September (eine bekannte Sängerin) hatte ihren Auftritt in einem Club hier in Karlstad. Das Konzert war ok. Nachdem wir 40 Minuten geschwitzt und gewartet hatten, hätte ich mir mehr als ein 40-minütiges Konzert erwartet. Danach löschten wir unseren Durst und hatten es lustig.
Ja, Raus. Aber richtig.

Am Montag war schon wieder Abschied angesagt. Es war komisch meinen Eltern beim Wegfahren zuzusehen. Sonst bin ich da immer auch im Auto drin. Aber nicht weil ich mitwollte, nur weil sie wegfuhren.
Ich fuhr dann mit meinem neuen Fahrrad zu den Mädels, die den Sandstrand vor unserer Haustüre einweihten :-)
Danach folgten zwei Regentage, Seminar an der Uni und meine erste Tupperware-Party. So was kann ich nur weiterempfehlen!

Ach ja, meine Eltern haben mir die Canon AE-1 mitgebracht. Mit der habe ich mal früher die schönsten Bilder gemacht, finde ich. Jetzt warte ich bis der Film mit den Osterfotos entwickelt ist. Ich habe ganz vergessen wie das ist, wenn man den Film zuerst entwickeln lassen muss!

Hier noch ein grosses Dankeschön an alle fleissigen Brief- und Karteschreiberinnen!
Die schönsten Karten finden zwischen einem Bild und Kalender, welche Kindererinnerungen wecken, ihren Platz.



So, jetzt muss ich hinter die Bücher. In einer Woche muss ich die Arbeiten des jetzigen Kurses abgeben bevor ich nach Stockholm zu meinen Penntüten reisen kann.

Liebe Grüsse aus Karlstad. Johanna.

Guld och skål!

Mein Praktikum ist Geschichte. Es war eine spannende und bereichernde Zeit. Am liebsten wäre ich geblieben .-)
Der Abschied fiel mir dieses Mal besonders schwer. Die Theorie, dass einem die Schüler auch mögen, wenn man nicht nur lieb ist, hat sich bestätigt. Am letzten Tag sind mir die zwei Mädchen, mit denne ich häufig "schimpfen" musste, um den Hals gefallen. Und ihre Zeichnungen und Basteleien, die ich von ihnen bekommen habe, sind auch nicht ohne.
Die Klassenlehrerin war super. Auch das restliche Team hat mich gut aufgenommen. Auf Wunsch der Musiklehrerin hielt ich in jeder Mittelstufenklasse eine Präsentation über Schweizer Volksmusik. Dank Powerpoint, Beamer und Youtube konnte ich das ansprechend gestalten. Nachdem ich das Geografische geklärt hatte, brachte ich ihnen das Jodeln näher. Oeschs die Dritten übernahmen das für mich auf Youtube. Auch zwei Instrumente konnte ich den Schülern so zeigen: http://www.youtube.com/watch?v=MvFFb_oUvzY&feature=related (0: 30 - 2:12)
Es war sehr lehrreich die selbe Präsentation in mehreren Klasse zu machen. Denn jede Klasse ist anders. Das zu spüren und auf die Schüler so einzugehen ist sicher wichtig.

Im Freizeitangebot (Hort) der Schule schnitzten die Kinder zur Zeit an einem Männli.
Ich wollte das ausprobieren. Das ist gar nicht so einfach, wie es aussieht und ich bin sehr glücklich, dass ich ohne Schnittwunden die Schnitzerei vollenden durfte. Erstes Bild: Bei der Arbeit.
 

Ja, ich erlitt keine Wunden. Aber mein Männli verlor einen Arm. Mit dem Resultat bin ich jetzt doch zufrieden. Denn wenn man genau hinschaut, hat er noch beide Arme UND ein Bier in der Hand. Skål!
 
Dieses Praktikum hat meinen Entscheid später mit Kindern zwischen 4 und 9 Jahren zu arbeiten bestärkt. Die "Ausflüge" in die Mittelstufenklassen waren interessant für mich. Ich habe mich aber immer auf die 6-jährigen Schüler in "meiner" Klasse gefreut.
Der Dresscode bei den jüngeren Schülern war während dem Praktikum grün, gold und irgendwas mit der Zahl 1932. In diesem Jahr wurde nähmlich Färjestad BK gegründet. Ich hab mich schon gefragt wann die Mütter die Fan-Kleider der Kinder waschen. Die einen trugen täglich den Färjestadpulli und die passenden Trainerhosen. Denn parallel zu meinem Praktikum waren die Hockey-Finalspiele. Vor einer Woche versammelte ich mich mit 7 Austauschstudentinnen vor einem grossen Fernseher. Die Spannung war hoch, der Spielfluss jämmerlich. Sowieso die letzten Minuten. Es war klar, dass Färjestad Meister wird. So war es dann auch. Die Freude und der Jubel war entsprechen gross. Da ich am nächsten Tag meinen letzten Praktikumstag hatte, ging ich fast direkt nach Hause. Auf dem Nachhauseweg sahen meine Mitbewohnerin und ich ein Polizeiauto mit Blaulicht und den Färjestad-Bus im Schlepptau. Wir winkten wie bescheuert dem Bus zu. Als Antwort hupte der Bus uns zu. Ja, wir waren die einzigen Leute weit und breit :-)

Am Freitag war auf dem Stora Torget ein grosser Empfang.

Eine Band spielte, wir kauften uns Meistertitel-Shirts ein und da kamen die Spieler schon. Wieder im Bus. Auf der Bühne wurde jedem Spieler und jedem Trainer und Ähnlichem zugejubelt. Wie bei jedem grösseren Zusammentreffen wurden auch da Lieder angestimmt. Liedtexte auf der Grossleinwand wären fürs nächste Mal wünschenswert. Die Einheimischen konnten das aber auch ohne gut. Die Grossleinwand war auch sonst interessant. Die Farbe war irgendwie falsch. Die knallorangen Haare des einen Trainers hatten eine andere Farbe. Schade. Aber die bekannten Gesichter erkannte ich auch so :-)

Danach kochten wir bei uns Älplermakronen mit Apfelmus und natürlich Kladdkaka.

Fredagsmys delyxe :-)
Bin dann auch auf dem Sofa eingenickt nach einem Glas Wein. Da war nix mehr mit feiern. Nach vielen Stunden Schlaf feierte ich am Samstag umso mehr. Drei Campuspartys, Tanzen im Koriander und Afterparty. Und das an einem Abend.

Den sonnigen Sonntag schöpften wir auch vollkommen aus:

Sonne geniessen auf Agnes Balkon




Spaziergang zum See


Ausflug in die Stadt und Sushi am Flussufer.

Was will man mehr?!

Ich stecke jetzt in einer Kultur-&Familienwoche. Dazu nächstes Mal mehr.
GLAD PÅSK!!!

jetzt taut's!

Die Zeit vergeht hier wie im Flug.
Bei uns ist es mittlerweilen auch Frühling. Karlstad zeigt sich endlich von der Seite und den Farben, wie ich sie kenne.
Nach Lappland war ich ein Wochenende in Stockholm (18.-21. März). Am Freitagmorgen fuhr ich mit Agens dahin. Sie ist eine Deutsche Austauschstudentin, die schon seit dem Herbst hier ist.
Ich mit einer Sehenswürdigkeit im Hintergrund.

Den Freitag verbrachte ich grösstenteils mit Agnes und ihren Freundinnen, die nach Stockholm gereist waren um sie zu treffen. Am Nachmittag besuchte ich noch meine Schwester - die ja seit August in Schweden studiert - und nahm es bei ihr gemütlich :-)
Am Samstag war shoppen, käfele und essen angesagt. Ich hab mir ein Blumenprint-Body von BIKBOK und eine Kette von Accessorize gegönnt.


Agnes & ich.

Samstagabend war myskväll angesagt.
Was ist myskväll? mysig = gemütlich... ein oft verwendetes Wort hier. In der Deutschen Sprache finde ich keine passende Übersetzung für das Verb mysa und Nomen mys.
Erläuterung von Wikipedia abgeändert:
Fredagsmys ist eine Aktivität in der Familie oder Freunde sich am Freitagabend nach einer vollendeten Arbeitswoche sammeln. Mit einem gemütlichen Beisammensein feiern sie das Wochenende. Takeaway-Essen, Süssigkeiten und TV gehören dazu. Gemäss der etnologin Charlotte Hagström ist fredagsmys ein modernes Ritual. Danke Charlotte, das war mir auch so klar. Fredagsmyset kann auch Stress lindern. OK, auch das ist selbsterklärend.

Weil ich grad so in Stimmung bin, folgt hier ein bisschen unnützes Wissen über Süssigkeiten in Schweden:
Godis ist in Schweden der Oberbegriff für Bonbons, Fruchtgummis und Schokolade. In Schweden ist es üblich, die Süßigkeiten mit Schöpfkellen aus offenen Behältern zu kaufen. Jeder kann die jeweilige Menge der einzelnen Sorten selbst festlegen und in einer Tüte zu einer eigenen Mischung zusammenstellen. Dieses Angebot gibt es in fast jedem Supermarkt. (Wikipedia)
Bianca, Jacqueline und Seraina freuen sich sicher jetzt schon auf Godis ;-) Ja, in einem Monat kommen sie mich besuchen. Jipii!

Zurück zu Stockholm. Petra und ich übernachteten bei meinem Götti ausserhalb von Stockholm. Man könnte meinen seine Frau hätte das Fredagsmys erfunden :-) Sie deckte uns mit Chips, Schokolade und einem gutem Glas Rotwein ein. The Italian Job im TV ergänzte unseren Abend perfekt. Am Sonntag waren wir bei meiner Cousine Isabelle in ihrer traumhaften Wohnung zum Essen eingeladen. Das war lecker. Endlich wieder Mal mexikanisch. Zwei von ihren drei Brüdern waren auch dabei. Es war toll alle wieder zu sehen!

Isabelle, ihre zwei Brüder und meine Schwester.

Am Montag nahm ich den Zug zurück nach Karlstad. Eine spannende Woche wartete auf mich. Ich ging mit Mamas Cousin an den Hockeymatch. Färjestad gewann das erste Halbfinal. Davor gab es Sushi. Jammi :-)
Mittwoch war Training angesagt. Weil unsere Tanzlehrerin krank war, übernahm eine andere die Stunde. Sie fragte uns ob wir Mal Zumba probieren wollten. Wieso nicht?! Es machte echt Spass und die Tanzlehrerin war super.
Ende der Woche hatte ich mit einer Erkältung, die sich schon vor Stockholm angeschlichen hatte, zu kämpfen. Diese besiegte ich dank Tipps meiner "Personal Nurse" Bianca :-)
So verpasste ich nicht den Våffeldag (Waffeltag) und war fit für mein Praktikum, welches letzte Woche begann. 

Warten auf Waffeln :)


Der erste Waffelberg.


Im jetzigen Kurs, den ich an der Uni lese, ist ein dreiwöchiges Praktikum inklusive. Ich bin in einer Vorschule-Klasse. Kurze Erläuterung zum Bildungssystem:
Der Mutterschaftsurlaub beträgt 480 Tage pro Kind. Also 240 Tage pro Elternteil. Ja! Es ist hier üblich, dass auch die Väter diesen Urlaub beziehen. Bei Zwillingen oder mehr gibt es 180 Tage zusätzlich. Dieses System ermöglicht den Frauen sich wieder in die Arbeitswelt einzugliedern. Darum arbeiten meist beide Eltern. Viele müssen das glaube ich auch, weil einer alleine zu wenig verdient. Irgendwo müssen dann ja die Kinder hin. Darum sind Krippen hier so selbstverständlich wie Schulen. Mit 6 Jahren beginnt die Schule, besser gesagt: "Vorschule", auch 6-Jahres-Gruppe genannt. Das ist eine Mischung von Kindergarten und 1. Klasse. Nach dem Jahr in der "Vorschule" gehen die Kinder in die 1. Klasse.

Am ersten Tag wurde ich überrumpelt von all den neuen Eindrücken. Jetzt gefällt es mir aber prima! Hier wird nicht an Personal gespart. Eher am Lohn. Es wird viel davon gesprochen, dass die Löhne erhöht werden müssen, sonst gibt es bald einen Lehrermangel.

Um 8.10 beginnen wir mit einer "Sammlung" im Kreis. Wir = Klassenlehrerin, Freizeitpädagoge, ich und 22 Kinder.
Die Klassenlehrerin hat jedes Jahr eine neue Klasse. Der Freizeitpädagoge begleitet die Kinder bis in die dritte Klasse. Da die Eltern arbeiten, bietet jede Schule eine Freizeitgestaltung an. Sozusagen einen Hort. Dieses Personal arbeitet währen den Unterrichtszeiten in Klassen, wo sie gebraucht werden. Der Hort Wird von morgens vor dem Unterricht (mit Frühstück) bis am Abend um halb Sieben angeboten.
Der Unterrichtsstoff wirkt nicht so anspruchsvoll wie der, der ersten Klasse in der Schweiz. Hier lernen sie zum Beispiel die Buchstaben und zu lautieren und eventuell Lesen. Es werden keine hohen Ansprüche gestellt. In meiner "Vorschule" arbeitet die Lehrerin mit einem super Lehrmittel. Alles dreht sich um die Führungsfigur Trulle. Trulle ist ein Troll. In dem grossen Bilderbuch sind die verschiedenen Stufen des Lesen-Lernens praktisch verpackt. Die Trulle-Lehrmittel bieten zusätzlich eine grosse Auswahl an Geschichten für Kinder und Arbeitsblätter an. http://www.trulle.com/foumlrskoleklass.html

Das Freispiel-Angebot ist Ähnlich wie im Kindergarten. Das Zimmer erinnert aber eher an ein Schulzimmer. Denn es ist nicht so herzig dekoriert wie die meisten unserer Kindergärten und es hat nur grosse Stühle und Tische. Wegen der Sicherheit am Arbeitsplatz fürs Personal. Mir wurde es so erklärt, dass es weniger Rückenprobleme gibt und so.
Um 10.45 gibt es schon Mittagessen. Aus logistischen Gründen (1 Mensa für etwa 300 Schüler, plus Personal) müssen die Ersten schon früh essen. Danach arbeiten die Kinder noch einmal und zum Schluss sind wir meistens eine Stunde im Freien bevor der Schultag um 13.00 zu Ende ist. 
Einige Kinder gehen danach in den Hort der Schule. Da arbeiten ja die Freizeitpädagogen und einige Lehrer.


Vorschau
Färjestad ist im Final. Am Dienstag haben sie ein hochspannendes Spiel gewonnen. Gestern verloren sie auswärts. Morgen ist das nächste Spiel. Best of seven gillt als Turnierform. Ich drücke natürlich fest die Daumen!
Von meinem Praktikum habe ich noch fünf Tage übrig. Danach hab ich eine Woche "Les-&Schreibzeit" von der Uni. Diese werde ich als Osterferien nutzen. Die Aufträge der Uni werde ich dann nach Ostern erledigen, denn meine Eltern besuchen meine Schwester und mich über Ostern. In einer Woche fahren sie in der Schweiz los. Juhui! Sie kommen pünktlich mit meiner Frühlingsjacke und so im Gepäck;-) Denn seit dieser Woche ist bei uns endlich der Frühling so richtig angekommen! Ich bin gespannt was sie mir sonst noch so bringen. Denn die Frühlings-&Sommersachen habe ich in der stressigen Zeit in Januar gepackt. Am meisten freue ich mich aber einfach sie zu sehen.

So, jetzt wünsche ich euch ein tolles Wochenende. Bei mir ist jetzt fredagsmys angesagt:-)
Liebe Grüsse
Johanna

Lappland

Das vorletzte Wochenende (10. - 14. März) war unglaublich! 
Wir wollten wortwörtlich hoch hinaus. Nach Abisko.

Abisko ist ein kleiner Ort in der Gemeinde Kiruna, er liegt in der nordschwedischen Provinz Norbottens län und in der historischen Provinz Lappland. Abisko hat 85 Einwohner und liegt knapp 200 km nördlich des Polarkreises.

Roter Pfeil = Abisko.

Eigentlich verrückt so eine Reise. Denn wäre ich diese Strecke in den Süden gefahren, wäre ich fast Zuhause!


Wir (Lapplandcrew) = Meine Mitbewohnerin Corinna, Harris, Irina, Lisa, Rebecca, Daniela, Fabian, Felix, Anna und mir. Alles Deutsche auf dem ersten Blick. Doch meine Identität kennen hoffentlich alle, Corinna ist bekanntlich aus Österreich und Harris aus Kalifornien.

Am Donnerstag ging es um 17.18 in Karlstad mit dem Zug los. In Hallsberg (später am Abend) und Boden (Freitagmorgen) mussten wir umsteigen.  Aus Studenten-Budget-Gründen hatten wir keine Liegeplätze im Zug. Sondern Sitzplätze. Um 1 Uhr in der Nacht stiegen viele Leute aus, sodass wir zwei Sitzplätze pro Person hatten. Zum Glück! Den Umständen entsprechen habe ich ganz gut geschlafen. Bis der Zug um 7 Uhr morgens in Umeå war und viele Leute und überaktive Kinder unsere "Schlafplätze" wollten.
Mit etwa einer Stunde Verspätung kamen wir am Freitagnachmittag gegen 16.20 Uhr in Abisko an. Nach dieser langen Fahrt waren wir alles andere als frisch und munter.

Mit der Jugendherberge war ich ganz zufrieden. Am Abend kochten wir Spaghetti und machten uns gestärkt auf den Weg die Nordlichter zu finden.

Mission Nordlichter! Von der Jugendherberge bekamen wir Ganzkörperanzüge.
Wir watschelten runter zum See Torneträsk um die Nordlichter zu sehen. Denn das ist wie wenn man Sternbilder sehen will: Am besten gehts ohne andere Lichter, die stören.
Aber es passierte nichts. Wir starrten in den Himmel, an den Horizont, wieder an den Himmel und allmählich wurde es kalt vom Rumstehen. Auch ein "Laurenzia" half nicht wirklich. Interessant fand ich, dass die Sternbilder nicht am gleichen Ort waren, wie Zuhause. Eigentlich sehr logisch! Aber ich war ja nicht wegen den Sternbildern hier. Die kann ich überall sehen. Nordlichter sollten es sein. Man! Nach zwei Stunden gaben wir auf und machten uns auf den Rückweg. Kurz bevor wir bei der Jugendherberge ankamen, drehte sich Corinna um und entdeckte einen Nebelschleier auf dem Himmel. Und tatsächlich! Nach einiger Zeit änderte dieser Nebel Form und Farbe und begann zu tanzen. Ich kann es nicht beschreiben. Das muss man mit eigenen Augen gesehen haben!!
Am eindrücklichsten war es als Daniela und ich uns in den Schnee legten um den ganzen Himmel zu sehen. Es flimmerte sogar rosa. Da sich das Nordlicht fast über den ganzen Himmel erstreckte, wussten wir gar nicht wo hinschauen.

Sehr glücklich gingen wir danach zu Bett. Den am nächsten Morgen war die Husky-Tour angesagt.

Ausblick aus dem Zimmer aufs Lappentor am Samstagmorgen.
Das "Lappentor" (Lapporten) ist eine unverwechselbare Gebirgsformation aus der Eiszeit. 

Nach dem Frühstück packten wir uns wieder ein. Ein paar Gehminuten von der Jugi entfernt waren die Hunde in ihrem "Hundecamp". Zwei Männer von der Jugi warten auf uns. Nach einer kurzen Instruktion mussten wir den Hunden das "Gstälti" anziehen. Obwohl ich noch nie so nette Hunde erlebt habe, war das nicht so einfach. Ich hatte mich zu warm eingepackt.
Nachdem wir dir Hunde richtig platziert hatten, konnte es endlich losgehen. Alle bekamen einen Schlitten mit je vier Hunden. Die Hunde hatten die letzten zwei Tage Pause und konnten es kaum erwarten.

Nach zwei Kurven schon die erste Pause. Die Hunde rennen einfach, auch wenn "Frauchen" vom Schlitten runtergefallen ist oder sich nur noch mit beiden Händen am Schlitten festklappert und hinterher geschleift wird.
Ab und zu mussten wir aus diesen Gründen pausieren. Eine guten Gelegenheit die Landschaft anzuschauen. Es war wirklich sehr imposant.

Ich hätte nicht gedacht, dass Hundeschlittenfahren so viel Spass macht! Meine haben voll Gas gegeben. Die vorderen Zwei wollten immer alle überholen, was natürlich nicht geht. Der eine Welpe hinten rechts musste umplatziert werden. Danach gings prima.
Nach etwa zwei Stunden kamen wir überglücklich im Hundecamp wieder an. Wir waren drei, die nicht umgekippt waren. Das erfüllt mich schon ein bisschen mit Stolz :-)


Nachdem wir die Hunde in ihre Zwinger versorgt und ausgezogen hatten, gingen wir zurück zur Jugi.
Da ging unser Hundeabenteuer weiter. Eine Hundemami mit herzigen Hundebabys.


Jööö-Effekt und kuscheln erlaubt!

 

Am Nachmittag schnallten wir uns Langlaufskier unter die Füsse und erkundeten die Loipen in Abisko. Auch da kann ich ohne zu bluffen zugeben, dass ich zum besseren Drittel gehörte. (Fotos davon und allgemein mehr von Lappland lade ich bald bei Facebook hoch.)


Ausblick am Abend. Die "Seile" im Vordergrund ist den Zügen. Es fuhren sehr viele Züge durch Abisko. Doch nur ein Bruchteil davon waren Personenzüge. Das liegt daran, dass in Kiruna viel Eisenerz abgebaut wird. Obwohl man es kaum glauben kann, wenn man in Abisko ist, ist das Meer nicht weit entfernt. Hinder den Bergen und der Schwedisch-Norwegischen Grenze liegt Narvik. (Siehe Karte oben)

Wikipedia-Input:
Narvik ist ein wichtiger Hafen für die Verschiffung von Eisenerz aus dem Gebiet von Kiruna, Schweden. Dank des Golfstroms ist der Hafen das ganze Jahr über eisfrei. Der Golfstrom ist auch die Ursache für das relativ milde Klima. Trotz der Lage auf 68° 25' n.Br. wird es im Januar, dem kältesten Monat, nur -4,5° C kalt; die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 3,7° C. Der Ort entstand nach dem Bau der Ofotbanen, welche erst eine größere Nutzung der Erzvorkommen von Kiruna ermöglichte.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Narvik durch die Wehrmacht besetzt. Das schwedische Eisenerz war für die deutsche Kriegsindustrie von strategischer Bedeutung. Das Eisenerz wurde nach Deutschland verschifft. Am 9./10. April 1940 begann die Schlacht um Narvik.


Am Abend gönnten sich einige einen traditionellen Saunagang in einer Holzsauna inklusive Abkühlung im Schnee zwischendurch. Beim dritten Mal erstreckte sich ein wunderschönes Nordlicht über den Himmel. Es war sehr schön... doch lange hielten wir es draussen nicht aus. Die Füsse klebten auf dem Schnee/Eis.

Nach einem leckeren Chili con Carne brachte ich der Crew "Werwölfä" bei. Dies war wirklich amüsant!

Am nächsten Tag machten wir einen Spaziergang zu einem zugefrorenen Wasserfall. Die Landschaft war wieder wunderschön. Dort war auch ein winziges Museum über den zweiten Weltkrieg in Abisko und der Bauzeit der Eisenbahnschienen. Der Betreiber des Museums lud uns auf Kaffee und "Guetzli" am Feuer ein und hatte uns viel zu erzählen. Dies rundete den Ausflug perfekt ab.

Von Felix und Harris verabschiedeten wir danach. Sie reisten weiter nach Narvik. Wir machten uns auf den Heimweg. Dieses Mal im Liegewagen ohne Umsteigen bis nach Stockholm. Luxus pur :-)

Am Montag kamen wir am späten Morgen an und hatten vier Stunden Aufenthalt in Stockholm. Gepäck einschliessen und schon war meine Schwester zur Stelle. Sie machte für uns eine Mini-Stadtführung durch die Altstadt von Stockholm.

Anscheinend habe nur ich das mit dem Grimassen-Foto ernst genommen :-)

Es waren geniale Tage in Lappland. Ich hoffe, dass ich das unbeschreibliche in Worte fassen konnte.

Liebe Grüsse
Johanna


Värmlandtrip wird Safaritrip.

Zuerst kann ich berichten, dass sich meine Wohnsituation positiv gelöst hat. Am Montag zog Corinna bei mir ein. Ich bin wirklich froh, dass es geklappt hat. Am Samstag müssen wir die Österreichisch-Schweizerische WG natürlich mit einer Einweihungsparty feiern :-)

Am Freitag stand eine Campusparty bevor. Auf dem Campus wohnen die meisten (Austausch-)Studis. Nach einer Mädchen-Runde-Preparty bei Lisa gingen wir dahin. Einige Holländer hatten die Küche in eine Art Disco umgewandelt. Für meine Victoria (Wein) fand ich in einen Schrank eine Tasse. Perfekt. Ich "durfte" an diesem Abend wieder einmal mein Sprachgebiet fordern. Hochdeutsch, Englisch und Schwedisch war angesagt. Das war streng. Aber es war doch ein sehr toller Abend. Meines Wissens gibts keine Fotos... aber die, die da waren können sich ja noch erinnern was und wie los war ;-)

Den Samstag verbrachte ich mit meiner Schwester bei unseren Grosseltern hier in Karlstad. Zur Feier der Woche (unser Grossvater wurde am Dienstag 81 Jahre alt) kochte er wie immer vorzüglich. Ja, die Kochkünste verlernt ein Chef-Koch nicht. Es war sehr gemütlich. Bis ich am Sonntagmorgen ganz ganz früh zur Uni musste. Ja, der Värmlandtrip stand auf dem Plan. Meine Schwester war so tapfer und fuhr mich um 6 Uhr in der Früh zur Uni. Tack Petra!

Die Uni organisiert jedes Semester ein Värmlandtrip für die Austauschstudis. Dieses Mal boten sie für 280 Kronen (etwa 40 Franken) einen Tag auf der Piste an. Inbegriffen waren Hin- und Rückfahrt mit dem Car nach Branäs, Skiausrüstung, Mittagessen UND Tageskarte fürs Skigebiet! Skikleider und Helm konnte ich von Mamas Cousine und Tante ausleihen. Tack Lisa och Birgitta!

Auf der Hinfahrt wollte ich mich eigentlich meinem Schlaf widmen. Daraus wurde aber nichts. Denn schon nach etwa einer halben Stunde brülle einer von der hintersten Reihe: Ein Elch! Ich nickte danach nochmals ein aber kurze Zeit später boxte mich Anna von links in die Seite und schrie irgendwas. Ich war sofort hellwach. Echt, grad neben dem Weg stand eine Elchkuh mit zwei Kälbern.
Der Rest der Fahrt entpuppte sich als der reinste Safaritrip! Auf dem zugefrorenen Fluss neben der Strasse entdeckten wir immer wieder Elche. Der Fluss war nicht voll neben der Strasse, doch wir erkannten sogar ein Reh und zwei Füchse. Da wars ein Kinderspiel die Elche zu erspähen. Die watschelten durch die Schneedecke auf dem Fluss, andere knabberten an Sträuchern des Flussufers und andere chillten nur. Drei lagen zwischen dem Weg und dem Fluss in einem Gestrüpp. Das war wirklich imposant! 
Schlussendlich hatten wir etwa 20 Elche gesichtet. Da es früh am Morgen war und links und rechts der Strasse und des Flusses Berge (für Schweizer: Hügel) waren, schien die Sonne schön auf den Fluss. Kein Wunder waren da alle Elche!

--> Der Fluss Klarälven fliesst von irgendwo nördlicher als Branäs nach Karlstad und endet im See Vänern. Sicht von der Piste auf Klarälen.  

Folgendes tönt vielleicht krass, aber wenn ich im nächsten Winter wieder einen Elch auf dem Teller habe, weiss ich wirklich, dass der ein gutes Leben hatte. Denn das Jagdgebiet in dem mein Vater im Herbst aushilft, liegt auf der Strecke zwischen Branäs und Karlstad. Vorletzte Woche hatte ich eine Vorlesung über Populationen. Es ging darum die Menschenmenge zu stabilisieren. Irgendwas erklärte uns am Beispiel der Elchjagd. Denn ein Bestand erholt sich sehr schnell, da weniger Tiere die gleichen Ressourcen nützen können. Die, die übrig bleiben, müssen das Essen, das Gebiet und so nicht mehr mit so vielen teilen, darum werden sie ganz schnell wieder viele. Logisch oder?!

In Branäs angekommen, schien die Sonne!

--> Das Skigebiet.

Die Sonne versteckte sich leider hinter dem Nebel und den Wolken bevor wir auf die Pisten konnten. Doch die Ausrüstung, der Schnee und das Mittagessen liessen nicht zu wünschen übrig. Nach zwei Abfahrten hatte ich das mit den Skiern wieder im Griff. Da ich keinen Rückenpanzer organisieren konnte, entschied ich mich für Ski statt Snowboard. Letzte Saison mietete ich für einen Tag Ski so es war das zweite Mal auf den Skiern nach etwa 10 Jahren Pause.

--> Johanna (pink) und Anna.

Das Ausmass des Skigebietes kann nicht mit einem Schweizer Skigebiet verglichen werden... ausser die Gondel, die war Schweizerisches Werk :-)


--> In der Gondel: Ich, Anna und Irina.

Aber der Schnee war super und weder anstehen beim Lift noch drängeln auf der Piste musste man. Das ist ja die Hauptsache.

Ein Hoch auf den Värmlandtrip!

Im Moment beschäftigt mich die Frage immer noch was ich die 22 Stunden im Zug nach Lappland machen soll?! Auf der Hinfahrt haben wir ja keine Schlafplätze. Soo gemütlich ist es nicht auf den Zugsitzen, dass ich die Nacht vorher durchfeiern könnte mit der Hoffnung, dass ich dann die ganze Fahrt schlafen.
Bis jetzt haben wir folgende Ideen: schwatzen, essen, jassen, lesen, schlafen und nochmals essen.
Gute oder kreative Vorschläge werden gerne entgegengenommen.

Liebe Grüsse an alle.
Johanna.

Hej!

In der letzten Zeit war ich verhältnismässig viel an der Uni weil wir Gruppenarbeiten zu erledigen hatten. Sind aber bis anhin leichtverdiente, aber für mein Studium sicher wertvolle ECTS-Punkte. Die Quiz habe ich bis jetzt alle aus erste Mal bestanden.

Meine komische Mitbewohnerin machte sich nach zwei Nächten aus dem Staub. Ich wusste ja von Anfang an, dass da was krumm war. Als es klar war, dass die nicht mehr zurückkommt schlug mir die Vermieterin vor selbst jemanden zu suchen, die mir passt. Ich hatte schon eine andere Austauschstudentin im Visier und sie ist schon so gut wie eingezogen... in unseren Gedanken. Denn wir müssen das mit ihrer jetzigen Bleibe noch regeln. Ich drück echt die Daumen.

Am Samstag war Pannkaka und Preparty bei mir angesagt. Pannkaka sind wie Crêpes. Fast noch dünner. Aller Anfang ist schwer. Aber zum Schluss wars uuu fein. Ich zitiere jetzt stinkfrech von Annas Blog: "Hat ein wenig Übung gebraucht (schwedische Pannkaka werden in Gusseisernen Pfannen gebacken, keinesfalls in so neumodischem Kram wie Teflonpfannen….) aber dann haben wir sie doch noch sehr lecker hinbekommen :-)"

Meine Mutter, Grossmutter und Tante mussten belehrten, dass es bei Pannkaka kein "deg" (Teig) ist sondern "smet" (Wort für flüssigeren Teig). Macht irgendwie Sinn und jetzt weiss ichs für immer.

Es war ein gelungener Abend, den wir im Koriander ausklingen liessen. Ich habe mich immer noch nicht an die Ausgangszeiten gewöhnt. Vor 23 Uhr läuft nichts. Um Mitternacht frieren sich alle den Arsch und die Zehen ab beim Anstehen. Die Mädels, welche sich für die hohen Schuhe entschieden haben, können euch ein Lied davon singen. Ich hab mich Rebecca angeschlossen und mich für die Survivor-Stiefel entschieden. Spätestens als ich auf den Bus wartete auf dem Stora Torget (Marktplatz) bereute ich es nicht! Die Temperaturen kletterten gefährlich nahe -20°C.

An alle, die Angst haben ich erfrier hier: Keine Panik! Meine Jacke ist goldwert. Wenn ich nach draussen gehen, gehören Handschuhe und Schal so selbstverständlich zu meiner Kleiderordnung wie die Unterhosen.
Zwei Schichten an den Beinen und gute Schuhe... Dann kann nichts mehr schief gehen.
Wenn die Sonne scheint, ist es echt wunderschön hier. Und die Sonne scheint fast immer. Nebel gibts hier nicht.
Und noch was für Wetterfrösche: Die Kälte ist hier nicht feucht. Darum ists gut ertragbar.


--> Sonne i Karlstad. Schnee auf der dicken Eisschicht. (Foto von vorletzter Woche)

Ich bin gespannt wie es im März in Lappland wird. Zuerst geh ich aber am Sonntag in Branäs auf die Pisten. Hier könnt ihr nach mir Ausschau halten:  http://www.branas.se/webbkameravader/
haha! :-)

Diesen Dienstag ging ich das zweite Mal einen Hockey-Match schauen. Es war echt ein spannendes Spiel. Das erste Tor schoss mein "Verwandter". Ich muss zugeben, dass man da schon ein bisschen Stolz ist :-)
Hier ein Foto von der Anfagszeremonie...

 
--> Das Leuchten am rechten Rand sind keine Pyros. Dort fahren die Spieler rein. Ist "nur" ein beleuchtetes Tor. Die verschwommenen Kreaturen auf dem Eis sind einige Spieler von Färjestad. Meine Natelkamera konnte mit dem Tempo nicht mithalten ;-) (Natel = Handy. Sonst verstehen es die Deutschen nicht ;-))
Das nächste Mal nehm ich glaub die richtige Kamera mit. Denn hier wird man beim Eingang nicht wie ein Schwerverbrecher gefilzt. Am Spenglercup in Davos hätten die mir die Kamera sicher werggenommen. Mit demselben Grund, wie sie mir andere - echt harmlose - Sachen wegnahmen. Ich könnte es ja Wurfgeschoss brauchen.

Ich wünsche euch einen guten Wochenendspurt und ein tolles Wochenende.
Meine Schwester kommt übers Wochenende. Ich freue mich schon jetzt :-) Wir feiern den Geburtstag von Morfar (Grossvater).
 
Liebe Grüsse
Johanna

PS: a alli wo die Wuche ade PH oder süs näbä agfange händ wünschi ä tolls Semester :-)


Viel Schnee, viel Schwitzen und schnelle Autos...

Diese Woche find super an! Am Montag bin ich nach der Uni noch in die Stadt und hab schnell in den BROTHERS&SISTERS reingeschaut. Ein ganz toller Kleiderladen, eher ein bisschen zu teuer für mich. Aber es ist ja immer noch REA. Hab 2 Oberteile, 1 Pulli und 2 Röcke gefunden und bin sehr zufrieden. Sowieso weil ich gesamthaft nur 70 Fr. ausgegeben habe.... statt fast das Vierfache.

Als ich Nachhause kam, begrüsste mich ein Päckli aus der Schweiz im Briefkasten. Juhui! Da hab ich mich echt gefreut. Rahel schickte mir Schoggichäfer, Ü-Eier und ein lustiges Foto aus dem Informatikunterricht an der PH. Als Füllmaterial diente Konfetti :-)
Weil es hier keine Fasnacht gibt, hab ich jetzt ein bisschen Fasnacht in meinem Zimmer. In der Küche hatte ich einen unnützen Plastikbehälter. Da passten die Konfetti super rein.


--> Fasnacht auf dem Fenstersims (Ja, Rahel, es waren Mal mehr Schoggichäferli ;-) )
Plus Vorhang und Lampe von Mari. Mari ist meine Bonustante sozusagen. Sie ist eine Freundin meiner Mutter und Tante und wohnt im gleichen Quartier wie meine Grosseltern.

Am Dienstagabend ging ich mit Mari zu "Friskis och Svettis" was frei übersetzt Gesundis und Schwitzis bedeutet. Das ist eine Fitnesskette, die in Schweden weit verbreitet ist. Nicht das harte Training steht im Mittelpunkt, sondern der Spass und eben auch gesund sein. Nebst einem Kraftraum gibt verschiedenste Kurse zur Auswahl. Mari leitet eine exotische Sportstunde. Nämlich die für Erwachsene mit einer geistigen Behinderung. Es wird Einfach-Turnen genannt. Ich war überrascht wie viele, dass da mitmachen. Ich hab sie nicht gezählt aber es waren mehr als eine Schulklasse. Einige haben Betreuer dabei und andere können das sehr gut alleine. Nebst Mari sind noch zwei andere Turnleiter dabei.
Einige legten sich voll ins Zeug und andere nahmen es eher gemütlich. Die Rumpfbeugen waren geschickt getarnt als "zwei Mal auf die Knie klopfen, zwei Mal auf den Bauch..." Eine schaute bei mir extra genau hin ob ich es auch wirklich richtig machte und sonst wurde ich sofort mit Tipps überhäuft. Es war echt eine lustige Turnstunde. Viele Erinnerungen an die HPS-Zeit kamen zurück. Ich finde es echt ganz gut, dass das angeboten wird. Denn für viele ist das ein Highlight in der Woche und ich bin überzeugt, dass auch oder genau diesen Menschen körperliche Anstrengungen gut tun. Das war Schwitzaktion Nummer eins dieser Woche.

Am Mittwoch kam meine neue Mitbewohnerin... mit 8 Tagen Verspätung. Ich frage mich immer noch was eine Frau um die 50, die weder aus diesen Breiten- noch Längsgraden stammt, in einer Wohnung sucht, die für Studenten ausgeschrieben ist. Bislang habe ich mehr Fragen als Antworten. Mal schauen was die nächste Woche bringt.

Am nächsten Tag kam eine schönere Überraschung. Schnee! In grossen Mengen. Ich fuhr nach der Uni direkt zu meinen Grosseltern um ihre Einfahrt freizuschaufeln.


--> Wieder ein Reh. Diesmal mit mehr Schnee.

Als ich gehen wollte, war es wieder zugeschneit. Da konnte ich nochmals von Vorne anfangen. Das war nicht so schlimm. Schlimm war der Nachhauseweg. Ich hatte eigentlich für Abendessen und Preparty auf dem Campus abgemacht. Aber dahin kam ich nicht. Denn die Busfahrt, die sonst etwa 20 Minuten dauert, hatte ich fast zwei Stunden. Inklusive eine Stunde auf dem Marktplatz warten. Nich gerade das worauf ich Lust habe wenn ich verschwitzt bin und Hunger habe.

Gestern ging ich mit ein paar Austauschstudenten zum Mariebergsskogen. Dort kann man im Sommer baden und so. Es liegt ganz nahe am Stadtzentrum, ist aber doch voll in der Natur. Wir mieteten Schlittschuhe und drehten ein paar Runden. 


---> Danach wagten wir einen Spaziergang quer über die zugefrorene Bucht. 

Am Abend ging es zur Trabrennbahn neben der Eishockeyhalle. Diese Strecke gehört zur Rally. Ist nicht ganz so toll wie wenn ich im Wald schauen würde. Aber es muss reichen. Für einen Ausflug zu den richtigen Strecken konnte ich niemand begeistern und wäre echt kalt einen ganzen Tag da rumzustehen. Die Bilder sprechen für sich...


--> Man beachte die Reifen der wartenden Autos. Ja, an Safety-Leuten fehlte es nicht.
*wumms" ein Auto fährt vorbei....


 und noch zwei.

Nach dem Schneefall und vielen Tagen um die Null Grad steigen die Temperaturen jetzt nicht über -10°C. Da hilft nur eins: Einpacken! Viele Zuschauer, erwachsene Männer(!), hatten Ganzkörperskianzüge an. Das sah lustig aus! Aber war sicher auch schön warm.

Ganz liebe Grüsse aus dem verschneiten Norden. 
Johanna.


Viele Köche verderben nicht den Brei.

Wo lande ich, wenn ich von hier 22 Stunden mit dem Zug Richtung Norden fahre?
Nein, nicht beim Nordpol... Aber fast. Nach Abisko wird mich eine Reise Mitte März führen. Zusammen mit neun anderen Austauschstudenten. Dort erwartet uns eine Hundeschlittentour, viel Schnee, ganz neue Erfahrungen und hoffentlich auch das Nordlicht.
Ich glaube schon nur die Zugfahrt wird ein Abenteuer für sich. Wir übernachten zwei Nächte in einer Jugi und haben dort ein "Winterdays"-Packet gebucht. Der Preis ist ganz ok und der Mann am Telefon erwähnte, dass es dort kein System Bolaget* hat. Die sind also gewohnt an Studis.
*System Bolaget heissen die Läden hier in Schweden wo man Alkohol kaufen kann. Sobald man 20 Jahre alt ist.

Für eine Übernachtung im Eishotel im nordigen Norden reicht mein Budget leider nicht aus. Das bleibt ein Traum, den ich mir erfüllen werde, wenn ich gross bin. ;-)

Ich habe ein tolles Wochenende hinter mir!
Am Freitag hatte und bestand ich meinen ersten "Test". In den kommenden vier Wochen habe ich jeden Freitag einen Online-Test über die zwei Vorlesungen und der Lektüre der jeweiligen Woche. Es ist ganz gut, dass es online ist. Denn dann muss man nicht an die Uni. Die Zeit ist sehr knapp, da der Kurs ja für Schwedische Studis ist. Aber wenn ich mir die Fragen laut vorlese, geht es gut. Dieses Mal schaffte ich es ohne, dass ich das Englische Buch gelesen hatte. Denn es war mir echt zu schwierig. Zum Glück hatte ich aber die vielen Bilder und Grafiken angeschaut. Zwei von Zwölf Fragen wusste ich nur darum.
Am Abend war ich bei Agens und Isi - zwei deutsche Austauschstudenten, die seit dem Sommer schon hier sind -zum Abendessen eingeladen. Das war lecker und gemütlich.

Am nächsten Morgen trafen wir uns mit Irina im IKEA um zu frühstücken. Ich machte noch ein paar Einkäufe und machte meine "Wohnung" für den Abend bereit. Ein kleines "Einweihungsfest" stand vor der Tür. Die Mädels vom letzten Samstag und Fabian - ein Austauschstudent aus Deutschland (wie könnts auch anders sein?!) - waren zum Abendessen und Vortrinken eingeladen. Zuerst sagten alle, sie können nicht kochen - mich inklusive - danach standen alle am Herd und bereiteten das gute Abendessen zu.


---> Abendessen in meinem "Wohnzimmer".

Anna wollte Kladdkaka zum Dessert machen. Das ist ein flacher Schokokuchen, der in der Mitte noch weich ist. Irina und Fabian organisierten die Zutaten und ich stellte ein Rezept zur Verfügung. Ich hatte ein einfaches Rezept auf Schwedisch rausgesucht.


---> Mit ein bisschen Hilfe zauberten sie einen superfeinen Kladdkaka.

Zur späteren Stunde gingen wir auf den Bus und danach in den Koriander. Irgendwie war es nicht so toll wie letzten Samstag. Aber ich bin doch ganz zufrieden mit dem Abend.

Und auf das nächste Wochenende freue ich mich jetzt schon! Es ist Rally Sweden hier in Karlstad. Auf dem Stora Torget (Marktplatz) wird schon die Tribüne aufgebaut. Da Karlstad eine Event-Stadt ist, machen sie aus der Rally ein grosses Fest. Aber nur auf dem Stora Torget herumstehen, finde ich langweilig. Ich will die Rally richtig sehen. Im Wald.

Das wäre der zweite Wunsch aus Kinderzeiten, der in kurzer Zeit, in Erfüllung geht. Der andere Wunsch ist die Geschichte mit dem Käse-Rennanzug. Am 23. Dezember durfte ich bei Fabienne in ihren alten Skirennanzug schlüpfen. Das war toll :-) So einen gelben mit Käselöchern drauf. Ich hoffe ihr wisst alle was ich meine?! Ich mag mich noch gut daran erinnern wie Petra und ich als Kinder mit den Thalmann‘s Skirennen schauten.

Mir fällt gerade auf, dass meine Vorliebe für Rally auch aus dieser Zeit stammt. Denn wir hatten eine CD-Rom mit einem Rally-Spiel drauf. Damit konnten wir uns lange beschäftigen. Ja, dauerte auch eine Weile wenn man sich zu viert - Remo war glaube ich zu klein - einen PC teilt. Vielleicht gefiel mir das Auswählen der Strecke, des Autos, der Räder und so besser als das Fahren an sich. Aber es ging natürlich auch darum wer von uns die Rekorde hielt.

Ich wünsche euch einen guten Wochenstart! 
Liebe Grüsse
Johanna


Neuer Monat...neue Bleibe

Hallo. Ich lass wiedermal was von mir hören :-)

Kino letzte Woche war super. Endlich wiedermal einen Film im Originalton sehen und keine Pause, dann wenns am spannendsten ist. Danach sind wir ungeplant an eine Preparty am Campus. Ohne selbstmitgebrachten Alkohol. Das geht in Schweden nicht. Weil es so teuer ist, nimmt jeder den Alkohol selbst mit. UND Prepartys sind nicht nur was für Jugendliche... sondern ein Muss.

Am Samstagabend machten wir bei Anna in ihrem Zimmer im Campus ab. Wir waren 7 Mädels. Alle Deutschsprachig. Und zu siebt war das Zimmer auch schon voll. War ein toller Start in den Abend!  
--> Anna knipste mich bei den letzten Vorbereitungen.



--> Anna, ich und Corinna auf der Preparty.

In der Stadt gingen wir in einen Club. Also es ist eine Mischung zwischen Club und Bar. Am Anfang sassen wir an der Bar. Alle versuchten tapfer auf Schwedisch zu bestellen. Wir schauten dann dem Barkeeper gespannt zu. Denn er mixte die Drinks wie ein Profi. Wir wagten uns aus Kostengründen noch nicht an die Drinks. Um Mitternacht gings auf die Tanzfläche. Da tanzten wir bis kurz vor zwei Uhr und hatten es lustig.

--> Wir "auf" der Tanzfläche

Um zwei Uhr machen alle Clubs dicht. Da tummeln sich plötzlich ganz viele Leute um McDonalds und co oder auf dem "Marktplatz" (Stora Torget). Ich hab mich echt gefragt wo all die Leute herkommen. Es hatte mehr Polizeiautos als Taxis so die meisten warteten auf einen Bus, versuchten ein taxe zu erwischen oder torkelten laut durch die Gegen.

Am Sonntag war das Wetter schön und um 0°C. Da packten mein Grossvater und ich die Chance und machten einen Ausflug. Also nur durchs Quartier. Aber weil er seit vielen Wochen nicht mehr draussen war, wars ein Erfolg. Er sitzt seit einiger Zeit im Rollstuhl und hat ein "Sitzmoped". Natürlich mit nicht mit Winterreifen... geschweige denn Spikes. Darum wars zu gefährlich mit dem Schnee und ohne starke Begleitung (zB mich) :-)
Petra und ich hatten im Voraus die Einfahrt freigeschaufelt und von Eis befreit.


--> Zurück vom Ausflug.

Allgemein waren en zwei gute Wochen bei meinen Grosseltern. Es ist nicht immer einfach mit all den Extras, was das Alter mit sich bringt. Aber sie haben mich mit Wärme und viel feinem Essen empfangen :-)
War echt super, dass Petra die ersten Tage dabei war. Ich habe gestaunt wie sie die Dinge gut mit Humor nehmen kann. Danke!

Diesen Montag bin ich dann umgezogen. Hier in der Villa Kunterbunt läuft alles ein bisschen drunter und drüber. Darum konnte ich gestern schon ins grössere Zimmer wechseln. hier gefällts mir super. Ist alles ein bisschen neu. Mehr kann ich noch nicht dazu sagen. Ich lass die Bilder sprechen.

--> Mein Zimmer.
Das zweitoberste Regal ist den tollen Karten und Andenken, die ich von bekommen habe, gewidmet :-)


--> Der "Kleiderschrank" ist mehr oder weniger begehbar! Aber der, der die Kleiderstange montiert hat, ist minestens zwei Meter gross. Habt ihr schon die tolle Herzentapete entdeckt? :-)

Ach ja, gestern Abend war ich zum ersten Mal an einem Hockeymatch in Schweden. Fräjestad ist die Mannschaft von Karlstad. Bevors los ging, war ganz viel Show, Musik und Trariitraraa. Inklusive einer, die nervös auf dem Eis steht und die Nationalhymne singt. Sicher ein grosser Traum für viele. Für mich wärs eine Strafe.
Isabell, meine Freundin hier in Karlstad, tanzt als Beruf und war neidisch auf die Hockeyspieler, welche so eine grosse "Szene" und so viele Zuschauer haben. Es war ganz spannend die Leute zu beobachten und die Musikpause waren auch nicht schlecht. Natürlich liessen wir die Blicke ab und zu auf das Eis schweifen. Zum Glück hatte das bekannte Gesicht einen silbrigen Helm an. Denn auf dem Eis sehen ja alle gleich aus ;-)
Ich glaub dieser Helm bedeutet was Ähnliches wie das gelbe Post-Finance-Trickot in der Schweiz.
Das Spiel endete 2:0 für Färjestad. Die Gegnermannschaft ist wahrscheinlich noch nicht Zuhause. Denn die müssen bis nach Luleå!

So, jetzt geh ich mit Corinna in die Stadt um Zugtickets zukaufen. Weiter als Luleå geht die Reise :-)
Und eine Runde "fika" darf natürlich nicht fehlen. Das ist Käfelen und der Volkssport Nr. 1 der Schweden.

Mehr zu den Zugtickets und weiteren Plänen später diese Woche.
Es grüsst euch lieb. Johanna.


REA!

REA ist das wichtigste Wort auf Schwedisch.
Die Frauen stimmen mir hoffentlich einstimmig zu. ;-)
Es bedeutet so viel wie Ausverkauf. Nach Weihnachten und gegen Ende des Sommers. Sind die Preise super.
Ich weiss nicht mehr mit wie vielen Schuhen Kim Nachhause kam, als sie im Sommer 2006 hier war?! :)

Meine Schnäppchen:
Stiefel (Vagabond)
Gurt (MQ)
langes Shirt (KappAhl)
T-Shirt und Strumpfhosen-Leggins (gina tricot)


--> Kleider = neu. Möbel&ich = alt.

Umgerechnet habe ich etwa 130 Fr. ausgegeben. Ohne REA hätte ich um die 340 Fr. ausgeben müssen. Mit meinen ausgeprägten Statistik-Kenntnissen könnte ich ganz tolle Sachen machen... Aber das lass ich jetzt mal. Bin ganz zufrieden mit den nackten Zahlen.
Nur eine gute Jacke konnte ich nicht finden. Weil der Winter so kalt war, hats in der ganzen Stadt nichts schlaues mehr. Ausser von Fjällräven. Aber die sind mit meinen jetzigen Einkommen unbezahlbar. Und bei den eisigen Temperaturen, die sind oder noch werden, ist eine längere Daunen-Jacke ein Muss!

Es ist irgendwie unvorstellbar, dass es im Dezember lange kalt war... Weil es in den letzten Tagen um die -5°C war. Aber (!) einen Blick auf den See genügt. Denn da wird nicht nur men den Schlittschuhen rumgedüst. Autos, Pfluge und andere Dinger auf Räder habe ich gesichtet.

 
--> Blick auf den See (Vänern). Hinter dem Schilf fährt irgend ein Schneemobil.

Zum Glück konnte ich dann von der Cousine meiner Mutter - sie ist nur ein bisschen über 30 und arbeitet in der Modebranche, also ganz praktisch für mich - eine alte Jacke von Peak Performance ausleihen. Die ist meine Rettung. Mit dieser bin ich mehr als zufireden. Heute war -13°C! Brr... Zum Glück schien die Sonne und es ging kein kalter Wind.


Allgemein gehts mir auch gut. Bin häufig müde und hab immer einen Bärenhunger. Zum Glück kocht mein Grossvater immernoch wie zu Restaurant-Koch-Zeiten. Auch davon kann Kim ein Lied singen. Und die Thalmann's. :-)
Vielleicht liegt es daran, dass es so früh dunkel ist. Das macht mir aber gar nichts aus. Ich glaube eher, dass mein Sprachgebiet in meinem Kopf (zu) stark gefordert wird. Und es ist so viel neu hier.

Vorher war ich auf Besuch bei meinem "Zimmer". Die Leute wirken nett. Ich teile eine Küche, Bad und TV-Zimmer mit einer, die ein bisschen jünger ist als ich. Wir wohnen in einem angebauten Teil. Im Rest des Hauses ist ein bisschen Patchwork-Family. Aber eigentlich wohnt nur die Tochter da, die auch ein bisschen jünger ist.
Ist Mal was Neues für klein Johanna in der grossen Stadt :-)

Morgen geh ich mich drei Austauschstudentinnen (zwei von Deutschland, eine von Österreich) ins Kino und dann schauen wir mal was das Nachtleben so zu bieten hat. Donnerstag ist anscheinend immer was los.

Liebe Grüsse
Johanna

Rückblick på introduction week

Keine Angst. Ich bin der deutschen Sprache noch mächtig. Es ist nur so, dass ich in den letzten Tagen so viele Sprachen anwenden musste. Seit Dienstagmorgen hatten wir viele Infoveranstaltungen an der Uni. Jetzt weiss ich mehr über die Kultur in Schweden, das Wetter, die Gemeinde und den "Kanton" Värmland. Und last but not least über die Uni. All das war auf Englisch. Mit einigen Austauschstudenten spreche ich Englisch. Aber am meisten bin ich mit einigen Deutschen und einer aus Österreich zusammen. Da packe ich mein astreines Hochdeutsch aus ;-)


--> Irina aus Deutschland und ich vor der Karlstads Universitet.

Diese Woche habe ich gemerkt, dass ich manchmal auf Hochdeutsch oder Englisch denken. Voll komisch.
Am Montag beginnen aber die Kurse und dann ist Schwedisch angesagt. Denn ich besuche ja Kurse auf Schwedisch. Bin gespannt wie das wird. Die Bücher habe ich schon bestellt. Mal schauen wie lange, dass es dauert bis sie kommen.

Obwohl ich jedes Jahr sicher ein Mal in Karlstad war, gibt es doch Dinge, die für mich neu sind.
Hier einige Beispiele...
Schweden ist gut für Mirkowellen-Z'mittag-in-die-Schule-mitnehmen-Leute. In der Uni bin ich schon zwei solchen Wänden begegnet. Kein Anstehen vor der Mirkowolle. Und du kannst dein Z'mittag kallt stellen. In Rorschach unvorstellbar.


Transportmittel:
Die Bussfahrpläne sind super. Am Donnerstagabend hatte ich genau 20 Minuten von der Bar zur Haustüre.
Dank einem App für mein nigelnagelneues Natel (Ein rotes HTC Wildfire) kann ich blitzschnell naschauen wo und wann welcher Buss fährt. :-)
Mit dem Auto meiner Grossmutter habe ich im ersten Augenblick Freundschaft geschlossen! Die Reifen haben Spikes. Ein Muss auf den Strassen der Quartiere. Und vorne in der Stossstange kann man ein Kabel einstecken. Dort ist der "motorvärmare". Ich weiss eigentlich gar nicht ob das dem Motor was nützt?! Ein positiver Nebeneffekt ist, dass es nicht eiskalt ist, wenn man ins Auto steigt. Das wäre was für meinen Citroën (ugs: Zitrone) Zuhause! Wegen dem Frieren und der Türe vorne Rechts ;-)

Gestern bekam ich noch Besucht. Zwei Rehe, welche sich regelmässig am Vogelfutter vergreifen. :-)


Blick aus der Küche.
Hinter dem Haus meiner Grosseltern ist direkt der Wald. Darum kommen sie gerne vorbei. Es ist wirklich ein grosser Wald. Eine beleuchtete "Finnenbahn" wertet den Wald sehr auf. Sehr geeignet für Spaziergänge, Joggingtouren und Skilanglauf.

Wenn man auf der Vorderseite sieben Minuten durch das Qaurtier stampft, kommt man zur Hauptstrasse. Dort ist die Busshaltestelle. Das ist ganz Praktisch.


Ich wünsche euch ein tolles Wochenende!
Liebe Grüsse. Johanna.

PS: Wem habe ich meine Adresse noch nicht gegeben? Sorry, hab keinen Überblick.


Ankommen.

Hallo an alle.


Ja, alle Gwundernasen und sonstige Daheimgebliebe. Hier werde ich ab und zu was von mir hören lassen.

Nach einem tollen Wochenende mit schönen und erfreulichen Abschiedsmomenten, startete ich meine Reise am Montag um 7.00 Uhr. Auf dem Flughafen war eine faule Tussi beim Check-in 1, welche mich weiterschickte. Einige Damen später konnte ich mein Gepäck aufgeben. SAS hat eine neue Regel: Jedes Gepäck darf 23 kg wiegen. Toll! Ich hatte fast 46 kg Gepäck. Das teilte ich in drei Gepäckstücke auf. Leider. Denn SAS hat seit neuem auch das one-piece-concept. Darum hatte ich zwei zusätzliche Gepäcke. 90 Fr. und einige Zeit später konnte ich mich auf den Weg zum Gate machen. Die Sicherheitskontrolle ging gut. Meine Stiefel durften durch dieses tolle Teil fahren und durchleuchtet werden und ich mit den Strumpfi das Ding passieren.

Einer Flasche Martini gewährte ich noch einen Platz in meinem Handgepäck, danach sass ich schon im Flieger.
Links von mir das Fenster, da konnte ich den Typen beim Enteisen zuschauen. Denn nach rechts wollte ich meinen Blick nicht schweifen lassen. Grund: Ein dicker Gummihals mit einer grossen Bierdose, die er noch vor dem Start öffnete.
Der Flieger durchbrach schnell den dicken Nebel, der tief über Zürich hing. Überall waren kleine grüne Hügel, die nicht unter der Nebeldecke verdeckt waren. Einige Tausend Kilometer später sah das ganz anderst aus. Weiss und nochmals weiss. Die zugefrorenen Seen und Flüsse waren toll.


Weiterer Verlauf der Reise:
Zug vom Flughafen Arlanda nach Stockholm City, Sushi-Essen mit meiner Schwester :-), gemeinsame Zugfahrt nach Karlstad.
Wir hatten total Glück, dass unser Zug nicht eingestellt worden war! Wie viele andere. Fragt mich nicht warum. Das kommt davon, wenn man italienische Züge kauft.
where is karlstad?
--> Übersicht für alle, die nicht ortskundig sind.

Am Dienstag war schon der erste Infotag an der Uni. Da bin ich jetzt eine von 100... neuen Austauschstudenten. Gesamthaft bin ich eine von etwa 12'000 Studenten. Über die Uni schreib ich mehr, wenn ich mehr weiss.

Heute hatten wir eine "Guided tour of Karlstad" und eine Powerpointpräsentation von zwei netten Damen, welche auf der Gemeinde arbeiten. Eigentlich wusste ich fast alles. War aber doch ganz ok. Es gab Kaffee und Znüni. mm!

Am Nachmittag kaufte ich das Busabo, ein Natel (juhui!) und ging bei der Bank vorbei. Ich glaube jetzt habe ich alles, was ich brauche :)

Ach ja, bis zum 1. Februar wohne ich bei meinen Grosseltern. Danach habe ich was Anderes.
Morgen reist Petra, meine Schwester zurück nach Stockholm um dort ihre Russisch-Kurse wieder aufzunehmen.
Bin sehr froh, dass sie die ersten Tage bei mir war. :-)
Bis jetzt hatte ich keine Zeit oder Gründe für Heimweh-Gefühle. Ich hoffe das bleibt so!

Liebe Grüsse aus dem kalten aber schönen Norden.
Eure Johanna.


PS: Grosses Dankeschön an Bianca, Barbara, Jacqueline und Seraina für das tolle Video! Wann hattet ihr Zeit dafür? ;-)


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